Unser Gemeinschaftsgarten hatte Besuch von dem Permakultur-Spezialisten Edouard van Diem!
An zwei aufeinander folgenden Samstagen hat er uns viel Nützliches zu dem Thema vermittelt und uns motiviert, einen großen Teil unseres Gartens neu zu gestalten. Durch einen zentralen Gemeinschaftsbereich soll der Garten seinem Namen „Gemeinschaftsgarten“ gerechter werden, aber auch individuell gestaltbare Beete sollen weiterhin zur Verfügung stehen.
Eine Abgrenzung um die Beete herum in Form einer halben Elypse, die nach permakulturellen Ideen gestaltet wird, soll dazu beitragen, den gesamten Garten im Laufe der nächsten Jahre in ein Gleichgewicht zu bringen. Auch in den Beeten sollen Pflanzen angebaut werden, die sich gegenseitig unterstützen und ein Gleichgewicht entstehen lassen, so dass Schädlinge und andere Plagen, wie z.B. Schnecken keine Chance mehr haben.
Später soll noch ein Gewächshaus gebaut werden, um dort gezielt Pflanzen vorzuziehen, die dann schon gestärkt ins Beet umsiedeln können.
Permakultur: Prinzipien & Methoden
Das Konzept der Permakultur wurde in den 1970er Jahren von den Australiern Bill Mollison und David Holmgren entwickelt. Sie wollten damit eine Alternative zur industriellen Landwirtschaft entwerfen, die große Flächen mit Pestiziden und Düngemittel belastet, ohne Rücksicht auf Umwelt und Artenvielfalt zu nehmen. Das Ziel von Permakultur ist es, mit möglichst wenig Aufwand (wie Arbeit, zugekauften Materialien und Energie) einen nachhaltigen Ertrag in ausreichender Höhe zu sichern. Mit allen vorhandenen Ressourcen soll möglichst ökologisch, ökonomisch, sozial nachhaltig und achtsam gewirtschaftet werden.
Die drei Permakultur Prinzipien:
Fürsorge für die Erde (Earth Care): Aufbau von Humus, Förderung der Bodenorganismen, Struktur und Fruchtbarkeit des Bodens, Verhindern von Erosion und Austrocknung.
Fürsorge für die Menschen (People Care): Achtsamer Umgang mit sich selbst und anderen, Pflege menschlicher Beziehungen, Verantwortung übernehmen, gemeinsam Lösungen finden.
Gerechtes Teilen (Fair Share): Verlustfreies, gerechtes Ernten und Verwerten durch Teilen mit der Gemeinschaft.
Die Prinzipien der Permakultur finden übrigens nicht nur Anwendung in der Landwirtschaft und im Gartenbau, sondern auch in anderen Bereichen wie der nachhaltigen Stadtplanung oder Architektur, im sozialen Bereich, der Bildung, der Gesundheit und Wohlbefinden, um nur einige Beispiele zu nennen.
Von den drei Grundprinzipien lassen sich alle weiteren Maßnahmen und Strategien ableiten, die bei der Planung und Gestaltung eines Permakultur-Gartens beachtet werden sollten.
Wir freuen uns auf diese Herausforderung!
Wenn ihr Lust und Interesse habt, ein Teil des Permakultur-Teams zu werden, würden wir uns freuen, euch bei Futopia willkommen zu heißen!
Comments